Warum große Teile der Strategie "auf der Strecke" bleiben
- Michael Philipzen
- 21. Feb. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Bevor Sie weiterlesen, sollten wir die folgenden Annahmen für strategische Unternehmen setzen:
Sie orientieren sich an einem unternehmerisch für den Markt nachvollziehbaren Ziel.
Ihre C-Level - Manager sind glaubwürdige Strategen.
Die kundennah arbeitenden Führungskräfte verfügen über die Fähigkeit, die Strategie des Unternehmens zu umzusetzen.
Unter dieser Annahme ist es ein vielversprechender Ansatz, Techniken des Programmmanagements zu nutzen, um die strategische Vision des Unternehmens effektiv in umsetzbare Pläne für mehrere Projekte zu materialisieren. Andersherum ist der Kreislauf aus Strategie und daraus resultierenden Projekten, welche wiederum auf die Umsetzung der Strategie einzahlen, immer dann ausgeschlossen, wenn die oben genannten Voraussetzungen nicht erfüllt sind.
Wie kann eine schlüssige Ausrichtung und effiziente Erreichung der strategischen Ziele des Unternehmens sichergestellt werden?
Die weit verbreitete Antwort: Multiprojektmanagement
Multi Project Management (MPM) ist die Orchestrierung von Ressourcen, die Priorisierung von Projekten und das proaktive Risikomanagement, um mehrere Initiativen unter Berücksichtigung der gegenseitigen Abhängigkeiten effizient umzusetzen.
Natürlich hat MPM als Methode ihre Berechtigung, aber es gibt einige Mängel, wenn es um die Anwendung von MPM im Falle von Transformationsinitiativen geht, wie zum Beispiel:
Fragmentierte Kommunikation und Koordination
Begrenzte strategische Ausrichtung
Ressourcenüberlastung und Burnout
Herausforderungen des Komplexitätsmanagements
Unzureichendes Risikomanagement
Mangelnde Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Unzureichende Change-Management-Integration
Herausforderungen bei der Messung und Bewertung

Um diese Mängel zu beheben, ist ein umfassender Ansatz erforderlich, der MPM mit strategischer Führung, effektiver Kommunikation und robusten Risikominderungsstrategien integriert, welche auf die einzigartige Komplexität von Transformationsinitiativen innerhalb von Organisationen zugeschnitten sind.
Value-based Program Management (VBPM) füllt die Lücke
Wertbasiertes Programmmanagement konzentriert sich auf die Bereitstellung greifbarer Geschäftswerte und gewünschter Ergebnisse durch die strategische Ausrichtung von Projekten und Initiativen auf übergeordnete Unternehmensziele. Dieser Ansatz legt Wert darauf, den Erfolg anhand der erzielten Ergebnisse zu messen und nicht nur auf die Erledigung einzelner Projektaufgaben.
Hier ist ein kurzer Überblick darüber, wie die größten MPM-Mängel durch VBPM-Elemente behoben werden können:
Mangelnde strategische Ausrichtung:
VBPM stellt sicher, dass Projekte und Initiativen direkt auf die strategischen Ziele der Organisation abgestimmt sind.
Begrenzter Fokus auf den Geschäftswert:
Durch die Betonung der Bereitstellung eines greifbaren Geschäftswerts und messbarer Ergebnisse überwindet VBPM die Tendenz des traditionellen MPM, nur Aufgaben und Aktivitäten zu priorisieren.

Unzureichende Erfolgsmessung:
VBPM umfasst robuste Kennzahlen und Key Performance Indicators (KPIs), um den Erfolg von Projekten und Initiativen anhand ihres Beitrags zum Erreichen der gewünschten Geschäftsergebnisse zu messen.
Fragmentierte Kommunikation und Koordination:
VBPM fördert eine bessere Kommunikation und Koordination zwischen funktionsübergreifenden Teams und Stakeholdern, um die Ausrichtung auf die allgemeinen Geschäftsziele sicherzustellen.
Durch die Nutzung der verschiedenen Elemente des wertebasierten Ansatzes im Programmmanagement wird die Transformation Ihres Unternehmens mit größerer Wahrscheinlichkeit erfolgreich sein und Ihre Strategie wird darüber hinaus im gesamten Unternehmen allgemein verstanden.
Impuls zum Mitnehmen
Hier sind einige wichtige Tools und Methoden, die Ihnen einen pragmatischen Einstieg in das wertbasierte Programmmanagement ermöglichen:
Value Stream Mapping zur Visualisierung der Schritte, die bei der Lieferung eines Produkts oder einer Dienstleistung an den Kunden erforderlich sind.
Outcome Mapping zur Klärung der beabsichtigten Projektergebnisse und der Strategien zu deren Erreichung.
Erfolgsmessungen wie „Cost of Delay“ (CoD), „Weighted Shortest Job First“ (WSJF) oder „Moscow Prioritization“ können dabei helfen, Programminitiativen basierend auf ihrer potenziellen Wertschöpfung und Ausrichtung auf strategische Ziele zu priorisieren.
Benefits Realization Management (BRM), um sicherzustellen, dass Programme und Projekte der Organisation messbare Vorteile bringen.
Indem Sie diese Techniken in Ihren VBPM-Ansatz integrieren, können Sie einen pragmatischen Rahmen für die Priorisierung von Initiativen, die Bereitstellung greifbarer Werte und die Sicherstellung der Ausrichtung auf strategische Ziele schaffen.
* MIT Sloan Review, Niemand kennt Ihre Strategie, 2018
** IPMA, Die Zukunft des Projektmanagements: Global Outlook, 2019
Comments